Der bienenfreundliche Garten
Bienenfreundliche Gärten
Unsere Bienen − und mit ihnen auch andere Insekten wie Hummeln, Käfer und Schmetterlinge −
sind unerlässlich für das Überleben des Menschen. Die
Umweltschutzorganisation Greenpeace hat vorgerechnet, dass ein Drittel unserer Lebensmittel − darunter wichtige Gemüse,
Früchte, Nüsse und Gewürze − auf die Bestäubung von Insekten angewiesen ist. Von den 100 Nahrungspflanzen, die für 90 Prozent
der globalen Nahrungsmittelproduktion sorgen, werden 71 von Bienen bestäubt. Ohne Biene keine Ernte!
Das Problem ist nur: Die Bienen sterben! Weltweit melden die Imker den Schwund ihrer Bienenvölker. Die Ursachen dafür sind
vielfältig. Neben der industrialisierten, Chemie intensiven Landwirtschaft sind außerdem auch Parasiten und schwindende Lebensräume für
die Anfälligkeit der Bienen verantwortlich. Neben den Dingen, die sich in Landwirtschaft und Politik tun müssen, gibt es aber auch
Maßnahmen, die wir als Verbraucher, als Garten- und Balkonpflanzenbesitzer zum Schutz und zur Pflege der Bienen übernehmen können,
um damit unseren eigenen kleinen Beitrag zu leisten.
Was wir tun können:
Insektenfreundlich gärtnern
Der gestutzte, krautfreie Rasen, exotische Pflanzen opulente Blüten - sie sind der Traum vieler Gärtner. Lebensraum für die Insekten allerdings
bieten solche Gärten in den wenigsten Fällen. Dabei ist es ziemlich einfach, eine bienenfreundliche Umgabung zu schaffen. Es reichen schon Inseln und Blütenstreifen,
die man im Garten stehen lässt, um den Insekten Nahrung anzubieten und damit die Artenvielfalt zu erhalten. Teile unseres Rasens werden so zur Wiese, die der blühen darf,
was wächst.
Wir können dort viele verschiedene einheimische Blühpflanzen säen. Eine gesunde Mischung aus früh-, mittel- und spätblühenden Sorten verlängert mit dem Nahrungangebot
auch die Zeit, in der die Biene und ihre Insektenkollegen als Bestäuber unterwegs sein können. Die Blüten sollten nach Möglichkeit nicht gefüllt sein, da solche Sorten
keinen Nektar oder Blütenstaub bieten. Diese Inseln sollten dann auch höchstens zweimal im Jahr gemäht werden. Günstigste Mähzeit ist übrigens der frühe Morgen oder spätere Abend, weil
dann die Bienen nicht mehr fliegen.
Bienen lieben Küchenkräuter − vorausgesetzt, wir lassen diese zur Blüte kommen. Mit Zitronenmelissen, Schnittlauch, Thymian und Minze können auch Balkonbesitzer ein Buffet für die
Biene bereit stellen. Die so verbreiteten Geranien und Fleißige Lieschen bieten dagegen keinen bis wenig Nektar. Für das Aussähen von Wildblumenmischungen sind sogar kleinste Kästen auf der Fensterbank
oder das Dach des Tonnenhäuschens geeignet. Es gibt bereits fertige Saatgutmischungen, die das ganze Jahr über abblühen und so ständig Nahrung bieten.
Alles was im Garten lebt, ist Teil der biologischen Vielfalt. Heimische Pflanzen bieten auch Nützlungen Unterschlupf, die dann helfen, eventuelle Schädlinge zu bekämpfen. Büsche,
Steinhaufen und Holzstapel bieten Lebensräume für Vögel, Igel, Eidechsen, die sich wiederum von Schnecken, Insekten und Raupen ernähren. Auch Pflanzen unterstützen sich gegenseitig wie z. B.
der Lavendel, der Ameisen und Blattläuse von Rosen fern hält.
Einheimischen Honig kaufen
Wir können unseren lokalen Imker unterstützen, indem wir seinen Honig erwerben, zumindest sollten wir beim Einkauf darauf achten, deutschen Honig zu kaufen und damit lokale Kreisläufe in
Gang zu halten.
Hobbygärtner aufgepasst − Verbotene Pflanzenschutzmittel
Pflanzenschutzmittel in Form von Sprays und Stäbchen sind in unseren Hobbygärten allgegenwärtig. Ihre Anwendung ist komfortabel und sie schützen unsere Pflanzen vor ansonsten nur mühsam
zu beseitigenden Schädlingen. Aber Vorsicht!
Seit Oktober 2013 dürfen Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Haus- und Kleingarten nicht mehr angewendet werden. Diese Wirkstoffe, die zu Klasse
der Neonicotinoide gehören, stehen im Verdacht, als Nervengift auf Wahrnehmung und Motorik der Bienen zu wirken und damit als ein Faktor zum Bienensterben beizutragen. Die Zulassung für diese drei
Stoffe ruht bis auf weiteres, sie dürfen nicht mehr verkauft und auch nicht mehr angewendet werden. Angebrochene Behältnisse müssen wir bei den Annahmestellen für Sondermüll entsorgen! Im
Einzelnen teilt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising mit, sind das folgende Präparate:
COMPO Axoris Insekten-frei Spritz- und Gießmittel
COMPO Axoris Insekten-frei Konzentrat
COMPO Axoris Zierpflanzen-Spray
COMPO Axoris Insekten-frei für Orchideen
Bayer Garten 3 in 1 Schädlingsfrei
Bayer Garten 3 in 1 Schädlingsfrei Lizitan, Lizetan Combistäbchen
Bayer Garten 3 in 1 Schädlingsfrei Lizitan
Bayer Garten Combistäbchen
Bayer Garten Combistäbchen Lizetan neu
Lizetan Plus Zierpflanzenspray
Provado Gartenspray
Bayer Garten Spinnmilbenspray
Bayer Garten Zierpflanzenspray
Bayer Garten Gartenspray
Bayer Garten Rosen Schädlingsspray
Bayer Garten Rosen Schädlingsspray Lizetan
Bayer Garten Rosen Schädlingsspray Provado
Bayer Garten Combigranulat Lizetan
Bayer Garten Combigranulat
COMPO Axoris Insekten-frei Quick-Granulat
COMPO Axoris Insekten-frei Quick-Sticks
Zur Liste der verbotenen Pflanzenschutzmittel:
Bayerische Landesaanstalt für Landwirtschaft
Tipps für Saatgutmischen:
Blühende Landschaft
Das Wildpflanzen-Topfbuch - Ausdauernde Arten für Balkon, Terrasse und Garten von Dr. Reinhard Witt, NaturGarten 2010
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Der bienenfreundliche Garten
Der bienenfreundliche Garten